Landeskathreintanzfest im Kursaal von Meran –
Ein lang erwarteter Höhepunkt des Tanzjahres

Endlich – nach drei Jahren Pause – fand am 12. November 2022 wieder der 54. Landeskathreintanz im Kursaal von Meran statt. Zahlreiche Tänzer und Tänzerinnen sind der Einladung gefolgt und verbrachten zusammen einen schönen Tanzabend zu den Klängen der Musikgruppe „Tanzig“.

Pünktlich um 20.00 Uhr wurde der Tanzabend mit dem traditionellen Auftanz eröffnet. Zahlreiche Tänzer und Tänzerinnen nahmen daran teil. Monika Rottensteiner begrüßte in ihrer Eröffnungsrede auch zahlreiche Ehrengäste. Namentlich genannt wurden: Frau Helga Hetzenauer – Obfrau der ArGe Volkstanz Tirol, Franz Hermeter und Ilse Unterlechner vom Südtiroler Volksmusikkreis, Agnes Andergassen von der Arbeitsgemeinschaft „Lebendige Tracht“ sowie die Landesbäuerin Antonia Egger Mair. Monika begrüßte auch die zahlreichen Tänzerinnen und Tänzer, die heuer nicht nur aus Südtirol kamen. Am Landeskathreintanz nahmen in diesem Jahr auch Tänzer und Tänzerinnen aus mehreren Alpenregionen unter anderem aus Bayern und der Schweiz teil.

Der Kursaal von Meran war Tanzfläche für viele begeisterte Tanzpaare von Nah und Fern

Norbert Kofler vom Bezirk Vinschgau hat passend zum Landeskathreintanz ein Gedicht geschrieben und vorgetragen.

Kathreintanz

Long hobn mir gwortet und ins drauf gfreit.
Es gibt wieder an Kathreintonz heit.

Uans von die wichtigschtn Feschter im Johr,
do sein mir a drbei, isch woll klor.

Drei Johr sein ins Lond gezogn,
wia´s gongen isch, braucht´s nit zu frogn.

Uanmol wor´s Wetter gegen ins grichtet,
zwoamol hot´s der Virus derrichtet.

Ober heit geaht´s wieder auf, im Sool.
I hoff, eis fühlt´s enk olle wohl?

A schneidige Musi hobn mir a drbei,
drum losst lei lous giahn, die Tonzerei.

Nochn Auftonz solln olle fescht mittian.
A jeder soll zlescht sogn: „Es wor wieder schian“.
Norbert Kofler

Nach dem Auftanz und dem Lied „Tirol isch lei uans“ ging es mit einer abwechslungsreichen Tanzfolge weiter.
Die Pausengestaltung übernahm heuer die Garde der Stadt Bad Ischl. Sie führte den Bad Ischler Schwerttanz auf, begleitet von einer Geigenmusik. Laut Erklärung waren die Schwerttänze früher vor allem im Knappen- und Bergwerkgewerbe zu finden. Sie wurden oft getanzt, wenn junge Burschen zu waffenfähigen Männern wurden. Eine wichtige Rolle bei diesem Tanz spielt der Schalksnarr, der außerhalb des Tanzkreises sein Unwesen treibt, bis er schließlich geköpft wird und liegen bleibt. Allerdings wird er von den Schwertspitzen der Tänzer wieder zum Leben erweckt und kann weitertanzen. Der große Applaus der Zuschauer, war ein Zeichen der Begeisterung am Bad Ischler Schwerttanz.

Beim Landeskathreintanz gab es in diesem Jahr die Neuerung, dass die Verköstigung ein Catering aus dem Pustertal übernommen hat. Zu einem Fixpreis von 20 € konnte sich jeder selbst Essen holen, wieviel er wollte. Die VTG Nals versorgte mit der Sektbar alle Gäste mit verschiedenen Getränken.

Nach dem Schlusstanz der „Woaf“ wurde noch das Lied „Weils nocher Zeit isch, so sog mr iatz Pfiat Gott“ gesungen. Anschließend bedankte sich Ulrich Gurschler bei allen die zum Gelingen des diesjährigen Landeskathreintanzes beigetragen haben. Er wünschte allen eine gute und sichere Heimfahrt.

„Kathrein stellt den Tanz ein“ – nach diesem Motto endete auch 2022 das Tanzjahr mit einem festlichen Tanzabend im prachtvollen Ambiente des Kurhauses von Meran.

Anna Julia Spitaler