Tanzbeschreibungen
Der Großteil des Tiroler Tanzgutes besteht aus Paartänzen. Ein einfacher Tanz wird durch Bewegungsabläufe lebendig gestaltet, alle diese Formen dienen vor allem der Unterhaltung der Tanzenden. Zu den Grundschritten beim Tanzen gehören Walzer, Polka, Mazurka und ein etwas anspruchsvoller Tanz/Schritt, der Zwiefache.
Der Ländler bzw. Landler wird meistens als Paartanz getanzt. Es ist ein Tanz mit heiterm Charakter und meist mäßiger Bewegung. Ein Landler setzt sich oft aus mehreren wiederholenden Teilen zusammen, wobei Tanzfiguren, Paschen, Stampfen oder Gstanzlsingen sich abwechseln. Zum Abschluss wird noch Walzer getanzt.
Der Schuhplattler gilt als Inbegriff tirolerischen Tanzens. Allerdings lässt er sich nur in kleinen Teilen des Landes – im Unterinntal, Zillertal, Pustertal, Eisacktal, Sarntal und Passeiertal – auf alte Überlieferung zurückführen. Er war dort Werbetanz, bei welchem der Bursch gelegentlich seine Tänzerin umkreiste und dabei seine Geschicklichkeit und seine Kraft durch improvisierte Plattlerfiguren zur Geltung brachte.
Die Figuren einiger weniger Tiroler Mehrpaartänze verlangen größere Geschicklichkeit und längere Übung, sodass immer nur eine kleine Gruppe Träger dieser Tänze gewesen ist. Trotzdem sind sie als echte Volkstänze fest verankert und werden vor allem bei Festen wie z. B. Erntedank oder Hochzeiten aufgeführt.
In den Tänzen haben sich älteste Bewegungsformen bis in die Gegenwart erhalten. Ein großer Teil der Figuren – Kreis, Spirale, Kreuz, Stern, Rad, Tor – sind Symbolformen. Ihr Sinn ist vergessen worden, die Form hat sich erhalten, weil sie von sich aus schön und eindrucksvoll ist.
Eine größere Zahl an Mitwirkenden ist bei den Tanzspielen notwendig. Es bedarf keiner speziellen Übung, Voraussetzung die Lust und Freude an der Geselligkeit.
Früher erfolgte die Tradierung von Liedern, Tänzen und Spielen häufig durch die Kinder selbst. Sie übernahmen Bewegungs-, Tanz- und Singformen, passten sie ihren Möglichkeiten an und gaben sie als Ältere an Jüngere weiter. Einfache Bewegungs- und Kreisspiele sowie anspruchsvolle Formen werden heute in den sogenannten Kindertänzen zusammengefasst sowie mit und von den Kindern getanzt.